Zwiebeltrocknung

Aktuell weht, wie immer um diese Jahreszeit, ein zwiebliger Geruch über unseren Hof. Dieser entsteht während der Zwiebeltrocknung, die einen bedeutenden Schritt der Zwiebelernte darstellt. Erst wenn die geernteten Zwiebeln ausreichend getrocknet sind, können wir sie problemlos einlagern. Sind die Zwiebeln zu feucht, kann sich leicht Schimmel oder Fäulnis im Lager bilden. 

Theoretisch kann das Trocknen direkt auf dem Feld stattfinden, solange das Wetter mitspielt. Wenn die Sonne scheint, können die gerodeten Zwiebeln zum vollständigen Abtrocknen liegen bleiben. Kommt jedoch ein Regenschauer in die Quere, ist die bisherige Trocknung umsonst. 

 

 

 

 

Deshalb holen wir die Zwiebeln direkt vom Feld und stapeln das Erntegut in Holzkisten vor Trocknungswänden auf. Anschließend wird warme Luft durch die Kisten gepresst. Hierzu werden die Zwischenräume zwischen den einzelnen Kisten mit Schaumstoff abgedichtet, sodass die Luft direkt durch die Zwiebeln geleitet wird. Die Luft reichert sich während des Prozesses mit der Feuchtigkeit aus den Zwiebeln an und entweicht nach oben aus den Kisten. 

Beheizung und Belüftung

Beheizt werden die Trocknungswände mit Holz. Dafür werden alte, defekte Paletten zersägt und in der modernen Holzheizung verbrannt. Bei gutem Wetter öffnen wir die Tore, sodass die zirkulierende Luft aus der Umgebung die Trocknung unterstützen kann. Die Trocknung kann bis zu 4 Wochen dauern, ist jedoch abhängig vom Erntezustand der Zwiebeln, d.h. wie gut die Zwiebeln abgereift sind und wie die Witterung während der Ernte war. 

Wann sind die Zwiebeln fertig getrocknet?

 

 

 

 

 

 

Wann die Zwiebeln ausreichend getrocknet sind, ist recht einfach festzustellen. Am Besten greift man in eine Kiste hinein und bewegt die Hand hindurch. Wenn es raschelt, sind die Zwiebeln fertig getrocknet. Kritisch sind vor allem die Hälse der Zwiebeln, also der Übergang zwischen Zwiebelkörper und Blatt. Diese dürfen auf keinen Fall mehr grün sein und müssen vollständig abgeknickt sein. Zusätzlich setzen wir Sensoren zur Überprüfung der Temperatur und Feuchtigkeit ein, die stichprobenartig in die Kisten gesteckt werden.

Zum Vergleich sind hier zwei Bilder von den gleichen Zwiebeln. Links direkt nach der Ernte und rechts nach knapp 4 Wochen Trocknung. Nun sind sie bereit zum Einlagern! 

Lagerung der Zwiebeln

Abschließend lagern wir die Großkisten mit der Ernte ein. Im Zwiebel-Lager herrscht eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit für eine möglichst lange Haltbarkeit. Das steht im Gegensatz zur Möhren-Lagerung. Bei den Möhren streben wir eine hohe Luftfeuchtigkeit an, da sie sich wie ein Schutzmantel um die Möhren legt und sie damit frisch hält. Bei den Zwiebeln ist dieser Effekt nicht gewünscht, da wir sonst mit Fäulnis zu kämpfen hätten.